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Arch-Interview mit Arch. DI Alfred Bramberger aus Graz Teil1

2010.07.18. 15:16 ferdinándanégyzeten

Arch. DI Alfred Bramberger ist der Gründer, Inhaber und Leiter der Bramberger Architects in Graz. Es freut mich sehr ihn bezüglich Architektur fragen zu können. Hier füge ich zwei webcams von zwei der jüngsten Baustellen von ihm: Bürohaus am Nikolaiplatz und Bürohaus Saubermacher beim Flughafen Graz.

Alfred Bramberger (* 1954) quelle:  nextroom.at
Studium an der TU Graz (Diplom 1983). 1978 zählte er zu den Preisträgern beim Internationalen UIA-Wettbewerb in Mexico-City, er arbeitete in verschiedenen Architekturbüros in Graz und Linz, 1983-88 war er Mitarbeiter von Volker Giencke. Seit 1988 führt er sein eigenes Büro.

Wichtige Realisierungen in Graz: 1989-93 Umbau und Generalsanierung des Landessportzentrums und 1990-92 Um- und Neubau der Landessportabteilung, 1991-92 Neugestaltung des Tummelplatzes, 1994-97 Studentenheim Moserhofgasse. 1994-96 wurde das Headquarter der Toko-Bank in Moskau realisiert, zahlreiche weitere Bauten.

F.A.: Es gab einmal, anfang der 90-er Jahre, der sogenannte "Grazer Schule". Gab es sie wirklich?
Alfred Bramberger: Ja die gab es und zwar als ein sehr geschickt gewählter Begriff, den Prof. Dimitriou (Prof. für Kunstgeschichte an der TU Graz) für die Gruppenausstellung „Architektur Investitionen“ 1984 im Forum Stadtpark in Graz geprägt hat und den Begriff für eine bestimmte Gruppe von Architekten und deren heterogene und sehr differenzierte Herangehensweise an Architektur geprägt hat. Dieser Begriff hat sich bis in die 90-er Jahre etabliert und war offen gestanden ganz gut brauchbar für eine breitere Wahrnehmung der Leistungen dieser Architekten im In- und Ausland. Heute würde man das „Marketingstrategie“ bezeichnen.
F.A.Verwendet man heute noch diesen Begriff?
Alfred Bramberger: In meiner Wahrnehmung hat sich heute eher der Begriff der „steirischen Architektur“ etabliert, der greift etwas weiter, auch regional, und passt sich eher dem international gebräuchlichen Regionalismus Begriff an. Viele junge Architekten wollen aber nur international wahrgenommen werden und können mit diesen Kategorisierungen gar nichts mehr anfangen, sie wollen sich nicht einordnen lassen.
F.A.:Hat man ihre Arbeiten jemals richtig/falsch oder überhaupt eingeordnet/eingestuft?
Alfred Bramberger: Man muss dazu das Vorwort von Prof. Dimitriou lesen, dann kann man gewisse Arbeiten dem Begriff Grazer Schule durchaus zuordnen, eine akademische Übung, aber es funktioniert. Jede geschichtliche Aufarbeitung tut sich leichter, wenn es Kategorien gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist Charles Jencks der den Begriff der „Postmoderne“ Mitte der 70-er Jahre auf die Architektur übertrug, später mit Phillip Johnson und seiner Ausstellung den Begriff der „Deconstructivist architecture“ prägte und vor ein paar Jahren in einem Vortrag von der neuen Architekturströmung der „bubbles“ sprach.
Teil2 folgt bald.

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